Erfahrungsbericht Einsteigerkurs Rennrad – 2024

Jedes Jahr bietet die RSG Emsdetten einen Rennrad-Einsteigerkurs für Anfänger/-innen und Wiedereinsteiger/-innen an. Schon seit letztem Sommer hatte ich den Wunsch, das Rennradfahren auszuprobieren. Doch die hohen Anschaffungskosten der Räder hatten mich bisher davon abgehalten. Denn was wäre, wenn mir das Rennradfahren keinen Spaß machen würde? Die RSG ermöglicht es Einsteigerinnen und Einsteigern sich für den Kurs Rennräder zu leihen – eine perfekte Gelegenheit für mich, diesen derzeit sehr beliebten Sport auszuprobieren.

Für den 11. Mai 2024 war das erste Training geplant. Etwa zwei Wochen vorher konnte ich mein Leihrad abholen und bereits erste Erfahrungen sammeln. In diesen zwei Wochen hat mich das Rennradfahren schon völlig begeistert.

Dann war er endlich da, der 11. Mai 2024. Mit etwas Nervosität im Gepäck, da ich nicht sicher war, ob tatsächlich alle Teilnehmer/-innen des Kurses Anfänger/-innen sind oder ob ich die einzige blutige Anfängerin war, machte ich mich auf den Weg zum ersten Training. Doch schon nach den ersten Minuten verflog die Nervosität. Es war deutlich zu erkennen, dass viele Anfänger/-innen dabei waren und die Kursleitung betonte bei der Begrüßung, dass wir alles ganz in Ruhe angehen würden.

Nach den Formalitäten fuhren wir zu einem Übungsplatz, um sicherzustellen, dass alle Räder korrekt eingestellt waren.

Anschließend machten wir unsere erste Gruppenausfahrt. In der Gruppe und im Straßenverkehr zu fahren, ist definitiv etwas anderes als alleine in Bauernschaften unterwegs zu sein. Plötzlich sieht man nur noch das Hinterrad des Vordermanns oder der Vorderfrau und muss sich auf deren Handzeichen verlassen, während man gleichzeitig selbst Handzeichen geben muss. Das war anfangs ziemlich viel: Niemanden aus der Gruppe umfahren, im Straßenverkehr sicher bleiben und all die Handzeichen korrekt umsetzen.

Direkt am nächsten Tag ging es weiter mit der ersten richtigen und längeren Ausfahrt. Ab da hieß es dann dreimal wöchentlich Training, es sei denn, es regnete in Strömen oder es war stürmisch. Das habe ich schnell gemerkt – beim Rennradfahren ist man ziemlich wetterabhängig.

Beim zweiten Training haben wir geübt, wie man von Zweierreihen in Einerreihen wechselt und beim dritten Training, wie der Wechsel der vorne fahrenden Personen zu erfolgen hat. Aber wieso denn vorne fahren? Wir sind doch noch blutige Anfänger… Es hatte jedoch durchaus Sinn, dass wir so früh gelernt haben, auch mal vorne in der Gruppe zu fahren. Hier muss man nochmals fokussierter fahren und lernt, wie sich die Gruppe auseinanderzieht, wenn man beispielsweise nach einer Kurve zu schnell anfährt.

Oberstes Ziel des Kurses war immer, dass wir alle gemeinsam und heil zurückkommen. Schöner Nebeneffekt war, dass wir dabei immer einen riesigen Spaß hatten. Außer vielleicht, wenn es hieß: „Heute fahren wir mal Hügel.“ Aber auch das gehört dazu.

Dadurch, dass wir in Zweierreihen gefahren sind und regelmäßig die Spitze gewechselt haben, hatte man immer verschiedene GesprächspartnerInnen und häufig einen interessanten Austausch auf dem Rad.

Nach zwei Wochen habe ich von den normalen Pedalen auf Klickpedalen gewechselt. Und wie mir vorher von allen vorhergesagt wurde, habe auch ich dadurch gelernt, wie es ist, mit dem Fahrrad zu stürzen.

Was passiert eigentlich, wenn man mitten in irgendeiner Bauernschaft einen Platten hat? Natürlich, da muss der Schlauch gewechselt werden – aber wie? Auch das haben wir in einer Technikeinheit (bei schlechtem Wetter) gelernt.

Eine weitere Umstellung war für mich etwa einen Monat nach Beginn des Kurses der Wechsel zu meinem ersten eigenen Rennrad. Nochmals ein ganz anderes Gefühl als mit einem Leihrad zu fahren.

Der Kurs endete am 14. Juli 2024 mit einer 100-Kilometer-Abschlussfahrt und einem kühlen Getränk im Anschluss. Der Satz eines Kursteilnehmers fasst das Rennradfahren für mich am besten zusammen: „Besser als jede Therapie.“ Rennradfahren ist wirklich schön – es macht Spaß, mit vielen km/h durch die Natur zu fahren, sich dabei gut zu unterhalten und auch noch etwas für seine Fitness zu tun.

Fazit

Der Einsteigerkurs der RSG Emsdetten war eine großartige Möglichkeit, das Rennradfahren auszuprobieren. Die anfängliche Nervosität wich schnell der Freude am Fahren in der Gruppe. Die Unterstützung der Kursleitung um Franz Becker und die Möglichkeit ein Leihrad zu nutzen, machten den Einstieg besonders einfach und angenehm. Jetzt freue ich mich darauf weiterzumachen und meine Fähigkeiten auf dem Rennrad zu verbessern. Somit endet der Rennradkurs für mich mit einer Anmeldung bei der RSG.

Vielen Dank an alle Betreuenden aus der RSG für die schöne Zeit im Einsteigerkurs!

Bilder und Filmsequenzen: Lena Marquardt, Karin Epping, Jürgen Heuer

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